LehrerInnen-Kollaboration – 1

Lehrer KollaborationDie Umstellung auf digitales Lehren verlangt von den Lehrkräften nicht nur Kenntnisse in der Software-Anwendung, sondern auch das Bereit- und Herstellen von Aufgaben und Materialien für die Schüler. Eine zeitaufwändige Arbeit, die man sich durch Kooperation und Kollaboration erleichtern kann und sollte.

Vorbei sind die Zeiten, in denen Lehrer als einsame Streiter hinter geschlossenen Türen ihre Arbeit verrichten. Zum Glück gibt es schon seit einigen Jahren Online-Plattformen, auf denen Lehrer ihre Materialien anderen zur Verfügung stellen und durch die eine Kultur des Teilens begonnen hat.

Wir müssen jedoch darüber hinausgehen. An der eigenen Schule, in der Zusammenarbeit mit Fachkollegen im Bezirk und auch virtuell in praktisch unbegrenztem Raum sollten Lehrer ihre Kräfte bündeln, um schnell und effektiv das neue Lernen in die Tat umzusetzen.

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Lehrer lernen von Lehrern

PLCAnfangs gab es Widerstand. Zur wöchentlichen einstündigen Abteilungskonferenz und den vier oder fünf Schulkonferenzen sollten wir uns eine Stunde pro Woche zusammensetzen und best practices austauschen. Die Idee der Professional Learning Community hielt Einzug im Distrikt.

Dann erkannten wir den Wert dieser Zusammenkünfte. Wir konnten die Themen bestimmen und so garantieren, dass diese Zeit für uns nützlich war. Jede Woche übernahm ein einzelner Lehrer oder ein kleines Team die Leitung. Die Kollegen präsentierten Methoden und Medien, die sie erfolgreich im Unterricht eingesetzt hatten. Die Zuhörer schrieben gemeinsam in ein Google Doc, um die Ideen zu sichern. In das Dokument wurden Links zu den Materialien, die auf dem Google Drive lagen, oder zu Webseiten gesetzt. Man konnte die neuen Ideen sofort anwenden.

Gemeinsam legten wir eine Bibliothek von Unterrichtsideen und -materialien an. Manchmal benutzten wir die Zeit um Materialien zu entwickeln, zu verbessern oder für die jeweilige Sprache, die wir unterrichteten, anzupassen. Aber nicht nur das Lehren war Thema in der PLC-Zeit. Es wurde auch über Strategien zum Umgang mit schwierigen Schülern / Eltern / Situationen gesprochen. Die ausgetauschten Erfahrungen waren extrem hilfreich.

Viele Lehrer unserer Schule erklärten sich bereit, an den Lehrerarbeitstagen einstündige Seminare für das Kollegium anzubieten. In diesen ging es sehr oft um Methoden, die die neue Technologie benutzten, oder um Softwareanwendungen. Anreiz für die unterrichtenden Kollegen war, dass eine gehaltene Fortbildung doppelt angerechnet wurde für die verlangte Fortbildungsstundenzahl. Aber das gute Gefühl, das man bekam durch die Anerkennung und Wertschätzung im Kollegium war eindeutig der größere Motivationsfaktor.