Im Sommer 2013 ermöglichte uns unser school district an einer Flipped Classroom Konferenz im Nachbarbezirk teilzunehmen. Bei der ganztägigen Veranstaltung ging es sowohl um die Anwendung des Prinzips im Schulalltag als auch um den Erwerb unterstützender Fähigkeiten in der Herstellung von Material, welches den Schülern zur Verfügung gestellt werden kann.
Zwei der Pioniere der Flipped Classroom Bewegung hielten gemeinsam einen Vortrag, der von ihrer Begeisterung für diese Methode und ihren praktischen Erfahrungen berichtete. Obwohl die Präsentation einige Stunden dauerte, kam keine Langeweile auf. Jonathan Bergmann und Aaron Sams unterhielten ihr Publikum und sicherten sich die Aufmerksamkeit der Zuhörer.
Am Nachmittag gab es eine Auswahl an Seminaren, bei der man Einführungen in verschiedene Programme zur Herstellung von Videoclips bekam. Als Teilnehmer erhielt man eine kostenlose Kopie des jeweiligen Programmes. Ich sicherte mir Snag It, um Video-Mitschnitte zu machen und Camtasia, um diese zu editieren.
Das Flipped-Classroom-Prinzip wird durch die Lehrer A. Sams und J. Bergmann seit 2004 erprobt und seit 2007 in den USA verbreitet. Ihre Begründung für diese Art des Unterrichtens gründet sich auf die Beobachtung, dass dadurch mehr Zeit für eine intensive Auseinandersetzung mit dem Lernstoff in der Klasse zur Verfügung steht.
Flipped Classroom beschreibt eine Umkehrung des traditionellen Lehrens. Hier begegnen die Schüler dem neuen Material außerhalb des Unterrichts, um dann in der Klasse die neuen Inhalte zu üben, vertiefen, diskutieren oder anzuwenden. Dafür entfällt dann die traditionelle Hausaufgabe. Der neue Stoff wird gelesen, angeschaut, angehört. Begünstigt wird diese Methode durch die Verfügbarkeit von neuen Medien. Das Material, das die Schüler vor dem Unterricht bekommen kann z.B. ein Text, eine Audiodatei oder ein Video sein. Bei den Videos kann es sich um schon vorhandene Lernvideos oder Dokumentationen handeln; oder es können eigene Unterrichtsmitschnitte aus der Vergangenheit, aufgezeichnete Präsentationen sowie vom Lehrer hergestellte Beiträge sein.
Flipped Classroom by Jon Bergmann